Gemeinsam mit der BKK Werra-Meissner und dem Klinikum Werra-Meißner startet der Gesunde Werra-Meißner-Kreis (GWMK) ein neues Lungengesundheitsprogramm. „Durchatmen, trotz COPD“ heißt das Programm, das speziell für Patienten mit „Raucherlunge“ entwickelt wurde. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Selbstfürsorge der Patienten zu verbessern und akute Verschlechterungen zu verhindern“, sagt Dr. Klaus Schild, Chefarzt der Abteilung Pneumologie am Klinikum Werra-Meißner.

Er und sein Team in der Lungenfachabteilung sind es nämlich, die sonst die Patienten als Notfälle mit akuter Atemnot im Krankenhaus sehen, was bis zum Tod führen kann. „Durchatmen, trotz COPD“ soll helfen, das zu verhindern. „Die Patienten bekommen ein handliches Spirometer, mit dem sie nun täglich, anstatt quartalsweise, ihre Lungenfunktion messen können. Die Werte werden am Klinikum Werra-Meißner von den Experten im Blick behalten“, erklärt Fritz Arndt, Gesundheitsmanager vom Gesunden Werra-Meißner-Kreis (GWMK).

Verschlechtern sich die Werte, meldet sich ein speziell ausgebildeter Lungenlotse bei den Patienten, um die weiteren Schritte zu besprechen. Er berät und orientiert die COPD-Patienten auch regelmäßig im Gesundheits- & Sozialsystem, um Betroffene zum Experten für Ihre Krankheit zu machen und deren Lebensqualität zu erhalten. Bei dem Programm handelt sich um eine niederschwellige Ergänzung der Hausarztversorgung.

Wer bei der BKK Werra-Meissner versichert ist und Interesse hat, das Gesundheitsangebot zu nutzen, kann sich beim Gesunden Werra-Meißner-Kreis für weitere Details melden – bestenfalls bei Julian Triller unter 05651/952 1921. Es entstehen keine Zusatzkosten.

Warum machen wir das?

In Nordhessen liegt die Zahl der Menschen mit der chronischen Atemwegserkrankung COPD (Raucherlunge) mit 5,04% höher als der Bundesdurchschnitt, der bei 4,66% liegt. Zusätzlich sind im Werra-Meißner-Kreis unterdurchschnittlich wenige COPD-Patienten bei ihrem Hausarzt in so genannten „Disease Management Programmen“ eingeschrieben. Fünf von sechs Betroffenen fehlt damit u.a. eine regelmäßige jährliche Patientenschulung. Diese Informationslücken zu den Möglichkeiten des COPD-Selbstmanagements möchte GWMK mit der Lungenlotsenberatung schließen.

Die tägliche Messung der Lungenfunktionswerte mit dem Spirometer ist als Prozessqualität zu werten und wird international als Telemedizin gerade als Goldstandard für die COPD-Therapie gesehen. Das von uns genutzte Spirometer ist in Schweden bereits Teil der Grundversorgung. Mit unserem „Durchatmen, trotz COPD“-Programm kann ein COPD-Patient mithilfe der regelmäßigen Messung sehr viel schneller lernen, seine Krankheit einzuschätzen. Zusammen mit der niedrigschwelligen, die Hausarzttherapie ergänzenden, regelmäßigen Beratung möchte GWMK die Teilnehmer so zu Experten ihrer Krankheit machen.

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